deutscher Psychoanalytiker, Psychosomatiker und Sozialphilosoph; Pazifist; gilt als einer der Pioniere der psychoanalytischen Familienforschung und Familientherapie; u. a. Prof. in Gießen 1962-1991; Veröffentl. u. a.: "Eltern, Kind und Neurose", "Alle redeten vom Frieden", "Lernziel Solidarität", "Leben statt Machen", "Umgang mit der Angst", "Bedenken gegen Anpassung. Psychoanalyse und Politik"
* 28. April 1923 Berlin
† 19. Dezember 2011 Gießen
Herkunft
Horst-Eberhard Richter wurde 1923 in Berlin als einziges Kind eines Ingenieurs geboren. Seine Eltern wurden im Sommer 1945 auf einem Spaziergang von zwei betrunkenen russischen Soldaten umgebracht.
Ausbildung
Nach Hitlerjugend und Arbeitsdienst wurde R. als 18-Jähriger zum Militär eingezogen und diente 1942 als Kanonier an der Ostfront. 1943 begann er in Berlin ein Studium der Medizin, Philosophie und Psychologie, das allerdings durch weitere Kriegseinsätze in Russland und Italien unterbrochen wurde. Vor Kriegsende desertierte er in Italien, versteckte sich in einer Berghütte in Nordtirol, wurde dort von den französischen Besatzern entdeckt, die ihn für einen "Werwolf" der Nationalsozialisten hielten, und noch mehrere Monate in Innsbruck interniert. Nach seiner Freilassung Anfang 1946, nach der er auch vom Tod der Eltern erfuhr, setzte er in Berlin sein Studium fort (vgl. ...